Jedes Feuerwehrmitglied hat im Zuge der Feuerwehr-Grundausbildung einen mindestens 16-stündigen Erste-Hilfe-Lehrgang zu absolvieren. Das Wissen ist durch Fortbildungen und Übungen zu intensivieren.
Darüber hinaus sind weiterführende Ausbildungen im Bereich Feuerwehrmedizinischer Dienst (FMD) möglich.
Das Sachgebiet Feuerwehrmedizinischer Dienst (FMD) beschäftigt sich mit folgenden Aufgabengebieten:
- Menschenrettung, Erstversorgung und Betreuung von verunglückten Personen unter außergewöhnlichen Bedingungen (Gefahrenzonen)
- Zusammenarbeit mit den Rettungsorganisationen (z.B. Rotes Kreuz, Arbeiter Samariter Bund Österreich, etc.)
- Eigenschutz der Feuerwehrmitglieder bei der Erste Hilfe-Leistung
- Medizinische und einsatzhygienische Betreuung von Feuerwehrmitgliedern
- Bereitstellung, Kontrolle und Wartung der erforderlichen Sanitätsausrüstung
- Schulung der Feuerwehrmitglieder über Erste Hilfe, Unfallverhütung und Gefahren an der Einsatzstelle
- Organisation der Ausbildung in Erster Hilfe, Organisation von Übungen
- Medizinische Überwachung bei Übungen
- Administration feuerwehrspezifischer Untersuchungen (z.B. Atemschutz-Tauglichkeit)
In der Feuerwehr Theresienfeld wird das Sachgebiet Feuerwehr-medizinischer Dienst von Sachbearbeiter ASB Dr. Stefan Koss betreut. Durch geeignete Ausrüstung und Ausbildung ist eine medizinisch hochqualifizierte Menschenrettung und Versorgung auch unter stark erschwerten Bedingungen möglich, z.B. unter „schwerem Atemschutz“ oder in Schadstoff-Schutzanzügen.
Gerade im Feuerwehrwesen werden die Einsatzkräfte oft außergewöhnlichen Gefahren ausgesetzt. Schadstoffe wie z.B. Säuren und Laugen (Schadstoff-Einsätze), Atemgifte, hohe Temperaturen und Stichflammen (Brandeinsätze) sowie das erhöhte Verletzungsrisiko bei technischen Einsätzen erfordern spezielle Ausrüstung und Ausbildung zum Selbstschutz der Feuerwehrkräfte, aber auch zur raschen Versorgung, falls einmal eine Verletzung oder Schädigung eintreten sollte.
In jedem unserer Einsatzfahrzeuge befindet sich ein Erste-Hilfe-Koffer, dessen Inhalt nicht nur eine allgemeine Erste Hilfe-Leistung ermöglicht, sondern auch auf die einsatztaktische Verwendung und Besonderheiten des Fahrzeuges abgestimmt ist.
So sind unsere Fahrzeuge zur Brandbekämpfung mit speziellem Verbandsmaterial für Verbrennungsverletzungen und mit Mitteln zur Bekämpfung von Rauchgasvergiftungen ausgerüstet.
Wir führen Augenspülflaschen, umfangreiches Verbandsmaterial, Decken, Handschuhe und Desinfektionsmittel mit. Zudem stehen uns zwei Beatmungsbeutel und Beatmungsmasken für lebensrettende Sofortmaßnahmen zur Verfügung.
Die optimale Ausstattung der Erste Hilfe-Koffer, sowie der weiteren Sanitätsausrüstung obliegt dem Sachbearbeiter FMD, in Abstimmung mit dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Theresienfeld.
Für lebensrettende Sofortmaßnahmen vor Eintreffen der Rettung (Rotes Kreuz, ASBÖ…) führt die Feuerwehr Theresienfeld auch Beatmungshilfen (Beatmungsbeutel und Beatmungsmasken) mit.
Die Beatmungspuppe dient zur Aus- und Weiterbildung der Feuerwehr-Kameraden im Bereich „Lebensrettende Sofortmaßnahmen“. Sie wird nicht nur für Übungen der aktiven Mitglieder eingesetzt, sondern steht auch der Feuerwehrjugend zur Verfügung.
Im Laufe der Feuerwehrausbildung muss jedes aktive Feuerwehrmitglied einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren. Nach der erfolgreichen Ausbildung wird das Wissen durch Schulungen und Übungen auf Stand gehalten und intensiviert.
In jedem unserer Fahrzeuge befindet sich ein umfangreicher Erste Hilfe-Koffer. Ausgestattet sind diese Koffer mit Verbandsmaterial und weiteren notwendigen Materialien für die Erstversorgung, unter besonderer Berücksichtigung der Gefahren und Schadenspotentiale im Feuerwehrwesen.
Eine Aufgabe des Feuerwehrmedizinischen Dienstes ist es, auf die Einsatzhygiene zu achten. Besonders bei Einsätzen in Verbindung mit gefährlichen Stoffen, bei Kontakt mit Brandrauch und bei der Erste-Hilfe-Leistung ist es wichtig, auf Körperschutz und Körperpflege zu achten.
„Tragetücher“ oder „Bergetücher“ werden zur schnellen Menschenrettung aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich eingesetzt, z.B. bei einem Atemschutzeinsatz. Bei Bedarf stehen uns noch weitere Ausrüstungsgegenstände zum Abseilen und Sichern von Personen (Notrettungs-Set) zur Verfügung.
Im Oktober 2014 wurde die Ausrüstung um ein Spineboard erweitert. Dies ist ein modernes Rettungsmittel, das eine möglichst schonende Menschenrettung nach Verkehrsunfällen erlaubt, aber auch eine Rettung aus Schächten, Künetten, aus dem Wasser, oder bei Einbruch in Eisflächen.
Die Rettungsplattform wird zur Rettung von Personen aus Höhen verwendet (z.B. Zug, LKW, etc.), um einen besseren Zugang zu den Verletzten zu ermöglichen.
Die FMD-Ausrüstung (Symbolfoto) erlaubt der Freiwilligen Feuerwehr Theresienfeld lebensrettende Sofortmaßnahmen und Hilfeleistungen unter größtmöglichem Selbstschutz der Feuerwehrmitglieder.
Autor: Dr. Stefan KOSS
Fotos: Dr. Stefan KOSS, Raphael KOLLER